18.04.2015, 6. Zweier-Langstreckenregatta Mondsee/Wolfgangsee 2015

Boot gegen Bericht - oder die Dramen einer Regatta

Bei vorbildlichem Aprilwetter mit Sonne, Regen, Wind und Schnee haben 9 Boote über 20km und 24 Boote über 10km die Langstreckenregatta am Mondsee in Angriff genommen. Vorweg - Marko Milodanovic und ich haben den 10km Bewerb in 40:50 souverän für uns entschieden (Ergebnisliste). Wie von Vielen bemerkt wurde - vielleicht nicht NUR wegen des schönen, schnellen Bootes, aber zumindest hauptsächlich! - Danke Andi!

                                                

Neben Teilnehmerfeld, Ergebnislisten und Wetter folgt eine kleine Schilderung, was so eine Regatta am Tag X oder auch schon im Vorfeld an kleinen Aufregungen, Schwierigkeiten, Rochaden, persönlichen Dramen und Anekdoten mit sich bringt….
Es beginnt beim Erscheinen des Meldeergebnissens, welches mit unter einen Sturm aufgeregter Telefonate auslöst - denn - welcher Ruderclub hat schon standardmäßig Startnummer 33 in seinem Repertoire - wo es doch normalerweise maximal 6 Bahnen gibt und man die Startnummer selbst mitbringen muss (…naja...sollte…)!?! Als nächstes Herausforderung harrt der Transport der Boote, welche aus 4 oder 5 verschiedenen Clubs auf einen - oder nein, auf den anderen, oder nein - doch den einen Anhänger (um-) verladen werden sollen. An dieser Stelle - vielen  Dank an Gerhard Kalloch vom WRC Ellida, der letztlich alle Boote, Ruder, Ausleger, Sitze und Nummern eingesammelt, heil hin und zurück gebracht und am Ende auch wieder richtig aufgeteilt hat.

Am Regattaplatz angekommen sollen die Boote richtig zusammengebaut, die Strecke Ortsfremden erklärt, die richtige - backseitige - Umrundung der Wendeboje mit Hilfe von Statisten allen Regattateilnehmern eindringlich demonstriert werden; wer sich am Steg selbst, statt des Bootes ins Wasser setzt wird - "typisch Du! Geh dich umziehen!" - zurückgeschickt, wer seine eigenen Kleidungsstücke vergisst, muss eventuell mit geborgten, zu kleinen Kleidungsstücken vorlieb nehmen.
Es erfolgt der Start. Die Boote welche 20km rudern starten in der ersten Abteilung, knapp dahinter folgen in 2 Abteilungen die Boote welche 10km rudern. Jede/r rudert was sie/er kann. Wir kommen gut weg und können von Anfang an in Führung gehen. Die ersten 5 km bis zur Wendeboje (für 10km) ist Mitwind. Bis dorthin sind die Boote ca 20min unterwegs. Die Wende markiert einen neuralgischen Punkt. Es geht um Positionskämpfe, die ersten Ermüdungserscheinungen machen sich bemerkbar, die Hälfte wird überschritten, es bläst plötzlich Gegenwind - und so spielen sich auch hier die kleinen Dramen der Regatta ab. Es werden zu kleine Kleidungsstücke vom Leib gerissen, Ruder werden blatt gelegt um lockere Dollen mit zarten Fingern festzuziehen während die Partnerin gerade eine Attacke fährt, Skulls verheddern sich, es wird grundsätzlich festgestellt - NEIN! Ich streich hier sicher nicht! Und für wen die Seite der Bojenumrundung ein Mysterium geblieben ist, der trifft auch auf einem großen See seine Vereinskollegen Bug auf Bug…

Nur die 20km Boote haben die Zeit ein neues Kommando zu erfinden: rechts oben! - ???? - rechts oben! … Scha-fberg! ...So-nne! …So viel Zeit muss sein…

                                                   
 

Quelle: Gerda Görig